Bergbauden im Riesengebirge
Inhalt
Das Riesengebirge mit seinen zahlreichen Bergbauden wird zunehmend für Radfahrer interessant. Während es noch um das Jahr 2000 undenkbar war, mit dem Fahrrad Wanderwege langzufahren, etabliert sich mittlerweile ein Fahrradtourismus kreuz und quer durch die Berge. Es wurden bereits zahlreiche Fahrradpisten gekennzeichnet, die oft gemeinsam mit den traditionellen Wanderwegen verlaufen. Besonders interessant sind Routen, bei denen man den Anstieg per Bus oder Lift schafft und man dann von Baude zu Baude wieder ins Tal fährt.
Die Radwege sind mit gelben Schildern markiert (Fußwege auf weißen Schildern) und nummeriert. Was auch gut funktioniert, ist eine Kombination aus Radfahren und Wandern, man kann die flachen Passagen auf Asphaltwegen mit dem Rad zurücklegen und in den Bergen wandern und zum Fahrrad zurückkehren.
Viele der Wanderwege sind wirklich nicht zum Radeln geeignet, weder auf- noch abwärts. Man sollte sich wirklich an die ausgewiesenen Wege halten. Das letzte Sück rauf auf den Kozi hrbety, der blaue Weg unterhalb der Labská bouda, im Riesengrund oder der Weg zwischen Luční bouda und Bouda u bilého Labe entlang der Wasserfälle der weißen Elbe ist höchstens passierbar, wenn man das Fahrrad trägt. Der Weg von letztgenannter Baude hinunter nach Spindlermühle ist jedoch mit dem Fahrrad sehr gut fahrbar, egal ob Richtung Divci lavki oder auf halber Höhe um den Ziegenbrücken herum
Die Bauden werden hier mit ihrem aktuellen Namen gelistet, also üblicherweise auf Tschechisch. Falls eine Baude nicht mehr existiert, erscheint sie unter ihrem letzten üblichen Namen. Nach Möglichkeit sollen alle Namen aufgeführt werden, die mal in Gebrauch waren. Dies kann aber nicht garantiert werden. Viele Bauden im Riesengebirge sind mehrmals errichtet worden, es wird hier als Baujahr immer das älteste bekannte angegeben.
Die Straße von Špindlerův Mlýn herauf zur Špindlerova Bouda teilt das Gebirge in der Mitte. Hier sind die Bauden nach dem gleichen Schema geteilt: die westlichen links, die östlichen rechts.
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An dieser Seite wird noch gearbeitet, bitte um etwas Geduld. Durch den Umzug von fahrradmonteur.de in ein Mediawiki müssen alle Einzelseiten neu formatiert werden. Ich bemühe mich, die Inhalte so bald wie möglich wieder ordentlich zur Verfügung zu stellen. Ihr könnt euch zwischendurch auf anderen Seiten hier umsehen, am beliebtesten sind: |
Petrova bouda
Baujahr: 1790 Höhe: 1288 m. ü. NN andere Namen: Petrovka, Peterbaude, Pieterbaud |
Die Petrova bouda bestand aus mehreren Gebäuden, die im Laufe der Leit zur ehemaligen Almhütte ergänzt wurden. Seinen namen hat die Baude von ihrem ersten Besitzer, der Familie Pittermann, die 1790 eine Sommeralm errichteten, welche bereits 1811 zu einer ganzjährig bewohnbaren Baude ausgebaut wurde.
Die Peterbaude wurde von 1790 bis zu ihrer Vertreibung 1945 von der gleichen Familie betrieben. Sie ist die zweithöchste Ansiedlung auf dem Gemeindegebiet von Špindlerův Mlýn.
- Wanderwege
- Der Kammweg (Freundschaftsweg) macht hier einen kleinen Knick nach Süden zur Baude, er folgt ansonsten in diesem Bereich der tschechisch-polnischen Grenze
- Der Weg kommt von Süden aus Špindlerův Mlýn über Davidova bouda und Moravská bouda und endet hier
- ein grüner Weg existiert nicht an der Petrovka, es gibt lediglich einen kurzen Verbindungsweg vom Kamm (aus Richtung Špindlerova bouda kommend zur Moravskßa. Dieser kurze grüne Weg ist etwa 700 m lang, 300 m südlich der Peterbaude
- kommt von der Martinova bouda aus westlicher Richtung über die Brádlerova bouda und endet hier
Labská bouda
Baujahr: 1850 Höhe: 1340 m. ü. NN andere Namen: Elbfallbaude, Elbbaude |
Die Elbfallbaude ist eine der bekanntesten im Riesengebirge, dies liegt daran, daß viele Touristen zur Elbquelle oder den Elbfällen möchten und dabei fast zwangsläufig auch an der Labská bouda vorbeikommen.
Heute ist die Elbfallbaude keine Baude im herkömmlichen Sinne mehr sondern ein Berghotel.Das heutige Gebäude ist aus Stahlbeton und wurde an den Rand des Abgrundes des Elbfalls gebaut. Das Hotel gehört heute zur Stadt Špindlerův Mlýn, der Grundstein wurde 1969 gelegt und es wurde am 15. November 1975 eingeweiht. Architekt war Zdeněk Řihák, das Hotel verfügt über 120 Betten in 79 Zimmern, wobei der Haupteingang in der obersten Etage ist.
Die ehemalige Holzbaude etwas weiter oberhalb ist angeblich wegen eines steckengelassenen Bügeleisens 1965 abgebrannt, das heutige Gebäude wird oft als Betonklotz abgelehnt. Der Bau entspricht aber dem Zeitgeist der 70er Jahre und ähnelt etwas Hotelneubauten in Strebske Pleso und Oberhof.
- Beginnend an der Elbquelle kommt der rote Wanderweg aus Nordwesten und führt über die Vrbatová bouda nach Horní Mísečky
- ein nur kurzer gelber Weg (knapp 2 km lang) führt nach Nordosten zum Freundschaftsweg und trifft an den Schneegründen auf diesen und die polnische Grenze
- kommt ebenfalls von der Elbquelle und führt Richtung Osten über die Martinova bouda und Medvědí bouda nach Spindlermühle
- der blaue Weg kommt aus Westen von Harrachov über die Elbwiesen und führt an der Elbfallbaude abwärts Richtung Spindlermühle. Die ersten Kilometer dieses Weges gehören zu den reizvollsten des Riesengebirges, allerdings ist dieser Weg zeitweise zum Schutz der Natur gesperrt. Eine Abfahrt mit dem Fahrrad ist unmöglich, selbst mit Trialkenntnissen wäre das sehr abenteuerlich. Um die Natur zu schützen, sollte man den Weg zu Fuß erkunden, es lohnt sich.
Davidova bouda
Martinova bouda
Moravská bouda
Brádlerova bouda
Medvědí bouda
Špindlerova bouda
Baujahr: 1824 Höhe: 1200 m. ü. NN andere Namen: Špindlerovka, Spindlerbaude |
Die Špindlerovka liegt auf dem Hauptkamm des Riesengebirges in einem Sattel unmittelbar an der Grenze nach Polen. Sie ist per Bus sehr gut erreichbar, man kann auch mit dem eigenen Auto hochfahren, wenn man vorher Maut bezahlt. Dies ist sehr zu empfehlen, da die Strafen bei Nichtbeachtung sehr hoch ausfallen.
- Wanderwege
- von Westen von den Sněžné jámy (Schneegründen) über die Dívčí kameny (Mädchensteine) und Petrova bouda entlang des Kammweges, weiter zur Sněžka (Schneekoppe)
- Bouda u bilého Labe, von dort über den Kozí hrbety (Ziegenrücken) nach Špindlerův Mlýn (Spindlermühle)
- vorbei an der Jelení bouda nach Dívčí lávky
- über die Davidova bouda zur Medvědí bouda
Chalupa na Rozcestí
Baujahr: 1934 Höhe: 1350 m. ü. NN andere Namen: Mitlöhnerbaude, Bufet na Rozcesti, Potsdamer Platz |
Diese Wegkreuzung wird seit über 1000 Jahren benutzt, der sogenannte „Schlesische Weg“ war beliebt bei Schmugglern. Hugo Mitlöhner pachtete 1934 ein kleines Stück Land an dieser Kreuzung und errichtete eine Hütte, die eher eine Bretterbude als eine Baude war. Im Winter verschwand dieses Gebäude regelmäßig unter den Schneemassen, wurde jedoch trotzdem ganzjährig betrieben. In den 70er und 80er Jahren war an der Kreuzung wirklich nicht viel mehr anzutreffen als ein Bufet. Da sich hier jedoch immer große Mengen an (überwiegend deutschen) Touristen aufhalten, wird die Kreuzung von Einheimischen auch „Potsdamer Platz“ genannt.
- hier gibts gleich 3 rote Wege, einer kommt von Südwesten aus Vrchlabi und geht weiter zur Luční bouda, ein weiterer kommt aus Südosten von der Lesní bouda über die Liščí louka (Fuchswiesen) und den Liščí hora (Fuchsberg, 1363 m)
- kommt vom Plan über die Klinové bouda und führt ostwärts nach Pec pod Sněžkou.
Luční bouda
Baujahr: 1623 Höhe:1410 m. ü. NN andere Namen: Wiesenbaude |
Die Luční bouda wurde wahrscheinlich erstmals 1623 errichtet. Sie liegt auf der weißen Wiese im Quellbereich der weißen Elbe. Die Baude ist mehrmals abgebrannt, wurde aber immer wider aufgebaut. Heute ist sie die mit Abstand größte Baude des Riesengebirges.
- kommt vom Ziegenrücken und knickt an der Luční bouda nach Süden ab
- vom Freundschaftsweg aus Norden, knichk nach Osten Richtung Schneekoppe ab
- kommt ausWesten das Tal der weißen Elbe hinauf und führt mit dem gelben Weg Richtung Schneekoppe
Erlebachova bouda
Bouda u bilého Labe
Baujahr: Höhe: m. ü. NN andere Namen: Baude an der weißen Elbe, Weißwasserbaude |
Jelení bouda
Vosecká bouda
Baujahr: 1710 Höhe: 1250 m. ü. NN andere Namen: Woseckebaude, Nová česká bouda |
Im Jahr 1710 wurde an der Stelle der Wosseckerbauden eine Scheune errichtet, als Baude wurde dieser Ort erstmals 1743 bezeichnet. Es ist aber wahrscheinlich, daß bereits die Scheune für Aufenthalt und Übernachtung genutzt wurde. Vaclav Kraus hat die baude 1790 ausgebaut, zu dieser Zeit wurde sie Nová česká bouda genannt. Ein weiterer Ausbau erfolgte 1830 durch jan Kraus. Da die baude abseits der damaligen Touristenpfade lag, war sie weniger eine Touristenbaude als eher ein Bauernhof, auf dem Butter und Käse produziert wurden.
1896 wurde die baude wieder erweitert, 1900 kamen sechs Gästezimmer hinzu. Nachdem 1901 der Wanderweg von der Elbfallbaude errichtet wurde, stieg die touristische Bedeutung sprunghaft.
Als eine der wenigen Riesengebirgsbauden ist die Vosecká bouda niemals abgebrannt.
Vyrovka
Reisen auf das Riesengebirge 1696-1737
Weiterführendes
- Links und Quellen
- krkonosskeboudy.cz - Krkonošské boudy, Informace o známých i méně známých Krkonošských boudách
- Špindlerovské noviny; Duben 2013; číslo 4; www.interes.cz, Seite 3
- riesengebirgler.de: Bergbauden des Riesen- und Isergebirges; von Karl-Heinz Drescher, Leipzig
- Veselý Výlet; Riesengebirge/39; Winter 2013
- František Jirásko: Špindlerův Mlýn auf historischen Ansichtskarten; ISBN: 80-86527-04-2
- http://www.moravskabouda.cz/vylety/wielki-maly-staw-pl/
Bergbauden im Riesengebirge Böhmische Baude Bouda u bilého Labe Brádlerova bouda Chalupa na Rozcestí (Mitlöhnerbaude) Davidova bouda (Davidsbaude) Dvoravka bouda Erlebachova bouda Jelení bouda Klínovka bouda Labská bouda (Elbfallbaude) Lesní bouda (Waldbaude) Luční bouda (Wiesenbaude) Martinova bouda (Martinsbaude) Medvědí bouda Moravská bouda (mährische Bauden) Petrova bouda (Peterbaude) Prinz-Heinrich-Baude Rennerbaude Richterovy boudy (Richterbaude) Špindlerova bouda (Spindlerbaude) Vosecká bouda Vrbatova bouda (Goldhöhenbaude) Vyrovka |